Endoskopische Untersuchungen:
Gastroskopie und Koloskopie
Für die Diagnose von Magen-Darm-Erkrankungen sind Gastroskopie (Magenspiegelung) und Koloskopie (Dickdarmspiegelung) die aussagekräftigsten Untersuchungen. Mit hochmodernen, etwa kleinfingerdicken und flexiblen Videoendoskopen ist es möglich, die Magen- bzw. Darmschleimhaut zu beurteilen, Gewebeproben zu entnehmen (Biopsien) und gegebenenfalls therapeutische Maßnahmen wie z.B. Polypenabtragungen durchzuführen.
Gastroskopie (Magenspiegelung)
Bei der Gastroskopie werden Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm genau eingesehen und beurteilt. Die Untersuchung selbst verursacht keine Schmerzen, als unangenehm wird aber der häufig auftretende Würgereiz empfunden. Die Magenspiegelung kann daher mit lokaler Rachenbetäubung (Xylocainspray®) oder in Sedierung (mit Beruhigungsspritze) durchgeführt werden. Routinemäßig werden Gewebeproben (Biopsien) zur Beurteilung der Magenschleimhaut und zur Feststellung eines eventuellen Bakterienbefalls (Helicobacter pylori) entnommen.
Die Untersuchung dauert etwa 10 bis 15 Minuten. Nach einer individuell abgestimmten Ruhepause wird der erhobene Befund besprochen und gegebenenfalls eine Therapie verordnet. Einen schriftlichen Untersuchungsbefund erhalten Sie unmittelbar bei Ihrer Entlassung.
Eine Gastroskopie ist empfohlen bei ...
- Schluckstörungen
- Sodbrennen
- Übelkeit und Erbrechen
- Schmerzen im Brustbereich bzw. Oberbauch
- zur Diagnose und Therapiekontrolle von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren
- therapieresistentem Husten
- Anämie und schwarz gefärbtem Stuhl
- Krebsvorsorge bei Familien mit Magenkrebsleiden
- Verdacht auf Zöliakie
Was Sie vor einer Gastroskopie beachten sollten:
- Sie benötigen eine Zuweisung für diese Untersuchung.
- Bitte essen Sie 6 Stunden vor der Untersuchung nichts mehr.
- Trinken ist bis 2 Stunden vor dem Untersuchungstermin erlaubt.
- Diabetesmedikamente oder gerinnungshemmende Präparate wie z.B. wie Marcoumar und Plavix sollten nach Rücksprache mit dem*der behandelnden Arzt*Ärztin eventuell angepasst oder abgesetzt werden.
- Wird die Verabreichung eines Beruhigungsmittels vereinbart, dürfen Sie innerhalb der darauffolgenden 24 Stunden weder ein Fahrzeug lenken noch Maschinen betätigen oder rechtsbindende Unterschriften leisten.
- Organisieren Sie sich, wenn möglich, eine Begleitperson für den Heimweg.
Koloskopie (Darmspiegelung)
Bei der Koloskopie kann der gesamte Dickdarm bis hin zur Einmündung des Dünndarms untersucht werden. Eine Schleimhautbeurteilung ist nur möglich, wenn das Darmlumen gut einsehbar ist. Es wird daher während der Untersuchung CO2-Gas eingeblasen, das vom Körper sehr gut abgebaut wird und danach üblicherweise kaum Beschwerden verursacht. Die Koloskopie selbst kann jedoch als unangenehm oder sogar schmerzhaft empfunden werden, weshalb sie in den meisten Fällen nach Verabreichung einer Beruhigungsspritze (in Sedierung) durchgeführt wird.
Die Darmkrebsvorsorge ist eine der wichtigsten Aufgaben der Koloskopie. Während der Untersuchung entdeckte Dickdarmpolypen werden nach Möglichkeit sofort entfernt. Diese therapeutische Maßnahme erfolgt absolut schmerzfrei. Zur Abklärung von regelmäßigen oder langanhaltenden Durchfällen sowie bei Vorliegen einer Darmentzündung können Gewebeproben (Biopsien) entnommen werden.
Die Untersuchung dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Nach einer einstündigen Erholungsphase im Ruheraum wird der erhobene Befund besprochen und gegebenenfalls eine Therapie angeordnet. Einen schriftlichen Untersuchungsbefund erhalten Sie unmittelbar bei Ihrer Entlassung.
Eine Koloskopie ist empfohlen bei ...
- Darmkrebsvorsorge ab dem 50. Lebensjahr bzw. bei bekannter Dickdarmkrebserkrankung in der Familie schon ab dem 40. Lebensjahr
- Änderung des Stuhlverhaltens (Verstopfung, Durchfälle)
- therapieresistenten Durchfällen
- chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
- Blut- oder Schleimbeimengungen zum Stuhl
- positivem Hämoccult (Stuhltest auf Blut)
- Unterbauchschmerzen
- Nachsorge/Therapiekontrolle nach Darmkrebserkrankung
Was Sie vor einer Koloskopie beachten sollten:
- Sie benötigen eine Zuweisung für diese Untersuchung.
- Vor einer Koloskopie ist eine gründliche Darmreinigung unbedingt erforderlich. Je sauberer Ihr Darm ist, desto besser ist die Beurteilbarkeit und umso sicherer und genauer ist der Darm zu untersuchen.
- Sämtliche Informationen zur Untersuchungsvorbereitung und Ernährungsumstellung sowie die Darmspüllösung werden kostenfrei zur Verfügung gestellt und sind ca. eine Woche vor dem vereinbarten Untersuchungstermin in der Endoskopie-Ambulanz abzuholen.
- Bitte beachten Sie die Ernährungsrichtlinien genau und nehmen Sie ab Mittag des Vortages der Koloskopie nur noch klare Flüssigkeiten zu sich.
- Klare Flüssigkeiten sind bis 2 Stunden vor dem Untersuchungstermin erlaubt.
- Diabetesmedikamente oder gerinnungshemmende Präparate wie z.B. Marcoumar und Plavix sollten nach Rücksprache mit dem*der behandelnden Arzt*Ärztin eventuell angepasst oder abgesetzt werden.
- Wird die Verabreichung eines Beruhigungsmittels vereinbart, dürfen Sie innerhalb der darauffolgenden 24 Stunden weder ein Fahrzeug lenken noch Maschinen betätigen oder rechtsbindende Unterschriften leisten.
- Organisieren Sie sich, wenn möglich, eine Begleitperson für den Heimweg.
Terminvereinbarung
Termine können online oder telefonisch vereinbart werden. Alle Termine werden nach Einlangen der Anfrage vergeben (unabhängig davon, ob Sie Kassen- oder Privatpatient sind).
Wenn Sie unter 25 oder über 80 Jahre alt sind, bitten wir Sie um telefonische Terminvereinbarung.
Bei Patient*innen mit schweren Grunderkrankungen wie:
- COPD
- Asthma
- schwerer Herzerkrankung
- Adipositas
ist ein persönliches Arztgespräch zur besseren Risikoeinschätzung erforderlich. Bitte um telefonische Terminvereinbarung unter T: +43 1 360 66-5197.
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